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Der Blickpunkt

Hab ich genug vom Wald, bin Menschen zugetan,
Weiß ich, wohin, und such mir früh am Morgen
Einen Hang, wo die Rinder den Rasen besorgen.
Wachholder lümmelt dort, ich lieg bergan,
Von wo ich ungeseh’n bin, alles sehen kann:
In Weiß, der Menschen Wohnstatt in der Welt,
Und gegenüber, weiß, ihr Gräberfeld.
Tot oder Leben, was immer grade dran.

Und wenn ich mittags mich, ermüdet, einfach dreh,
Brennt heiß der Hang und mein Gesicht erglüht,
Das Sternenkraut, das zart und blau dort blüht,
Erbebt, mein Atem streifts wie eine Bö,
Ich rieche Erde, die wunde Pflanze riecht,
Ich seh den Krater, in den die Ameise kriecht.

©Andreas Eble (2009)

The vantage point

If tired of trees I seek again mankind,
Well I know where to hie me — in the dawn,
To a slope where the cattle keep the lawn.
There amid lolling juniper reclined,
Myself unseen, I see in white defined
Far off the homes of men, and farther still
The graves of men on an opposing hill,
Living or dead, whichever are to mind.

And if by noon I have too much of these,
I have but to turn on my arm, and lo,
The sunburned hillside sets my face aglow,
My breathing shakes the bluet like a breeze,
I smell the earth, I smell the bruisèd plant,
I look into the crater of the ant.

Robert Frost, A Boy's Will (1915) – Public domain

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